08. Dezember

Mir geht es so, dass mir, besonders in der Zeit des Advents, Erinnerungen kommen, die mich für Momente in meine Kindheit zurückversetzen.

Oft denke ich an diese besondere und geheimnisvolle Zeit im Hause meiner Eltern und Großeltern zurück und habe die Bilder im Kopf, die sich ganz tief in meiner Seele verankert haben.

Da sind Abende voll Geschichten, von Oma vorgelesen und versüßt mit dem frischem Gebäck, deren Duft die Räume so anders machen.

Da sind die Basteleien für die Weihnachtsüberraschungen für die Paten und Großeltern, verbunden mit der großen Heimlichkeit, in der sie zu erstellen waren.

Da ist das Auswendiglernen von Gedichten für die Begegnung mit dem Nikolaus, zu Hause und beim Heimatverein und die morgendliche Freude über eine Nuss im Schuh oder auf der Treppe. Machmal sogar ein Schokoladentaler.

Und da ist die bange Frage, ob ich mich im vergangen Jahr so verhalten habe, dass ich Gott und meinen Mitmenschen eine Freude war. Und die Frage zwischen uns Geschwistern, was wird das Christkind wohl in diesem Jahr für Überraschungen machen, oder bleibt es dieses Jahr aus?

Irgendwie war das eine sehr verzauberte Zeit...

 

Einen kleinen Einblick in diese Zeit möchte heute mit Ihnen und Euch teilen. Aus dem Stichwort "Heimatverein" lässt sich schon ableiten, dass ich als "Dörfler" groß geworden bin. In dem Dorf, aus dem ich komme, ist mein Großvater als Heimatdichter bekannt. Ihm waren Brauchtumspflege und der Erhalt der örtlichen Mundart eine Herzensangelenheit. Zahlreiche Gedichte sind aus seiner Feder geflossen und die Einrichtung eines nach seinem Tode eingerichteten Heimatmuseum hat er mit großer Sammelleidenschaft zusammengetragen.

Eines Seiner Gedichte möchte ich gerne mit Ihnen teilen.

 

 

Das Christkind ist so nah

 

Es ist so himmlich rund in einem drinn

die Zeit für Jung und Alt

was macht so lieblich unseren Sinn

das Herzchen klopft so stark.

Jeder Mensch der sagt es dir

das Christkind ist so nah.

 

        Die Kinder denken still bei sich

        ach wäre es schon da.

        Und manches Kind, in seinem Traum

        das sieht schon still die Krippe an

        und träumt von einem großen Baum

        mit so viel leckerem daran..

        Um unser Herzchen wird es warm

        das Warten ist so schön

        man möchte so gern, ob reich, ob arm

        jemandem eine Freude antun

 

Es ist ein himmliches warten

in der heiligen Zeit

was mag es wohl noch geben

bald ist es ja soweit.

 

                                                                        Gerd Peters