20. Dezember


STOP - LOOK - LISTEN

Manche erinnern sich vielleicht noch an die Ausstellung „Weihnachtslandschaften“, die im Advent 2013 in der Kreuzkirche zu erleben war. Die Krippe war unten in der Krypta sehr ungewöhnlich gestaltet. Mehrere Strohballen aufeinandergestapelt und darauf ein großes Schild mit der Aufschrift: STOP – LOOK – LISTEN – MAINLINE. Das Schild stand ursprünglich auf einem Industriegelände, das von einer Bahnlinie durchkreuzt wurde und sollte darauf aufmerksam machen, mit ganzer Konzentration darauf zu achten, ob ein Zug kommt.

 

Halte an! Schaue! Höre! Und dann kannst du handeln.

 

Diese Darstellung der Krippe hat mich damals sehr beeindruckt und fasziniert mich auch heute noch.

Sie fordert mich auf, nochmal anders auf Weihnachten zu schauen.

 

Am 24. Dezember feiern wir die Ankunft Gottes, wir erinnern uns daran, wie Gottes Sohn auf die Welt gekommen ist. Das kann aber nicht nur Erinnerung bleiben, ein einmaliges Ereignis.

Ich glaube, Gottes Ankunft in der Welt geschieht immer wieder, vollzieht sich auch heute durch Menschen, die sich von ihm ansprechen und berühren lassen und seine Botschaft von der Liebe und dem Frieden weitertragen und so zu adventlichen Menschen werden. Adventliche Menschen, die anhalten, innehalten, wahrnehmen, zuhören und dann handeln. So strahlt die Botschaft von Weihnachten auch nach dem 24. Dezember weiter und trägt mich in meinem Alltag.


Lass dich zum Teilen bewegen

Adventliche Menschen

spüren ihren Hunger nach Gerechtigkeit

sie lassen sich inspirieren

durch prophetische Hoffnungsworte

die Durststrecken bennenen

und trotzdem vom Blühen der Wüste sprechen

 

Adventliche Menschen

lassen sich bewegen

von den aufgebrochenen Lebenswelten

die Menschen in große Not führen

sie erkennen Bethlehem als Haus des Brotes

das sich im solidarischen Teilen öffnet

Adventliche Menschen

schöpfen Kraft aus der Stille

um mit neuem Elan

Gott in sich träumen zu lassen

von einer gerechten Welt

in der alle gesättigt sind

 

Pierre Stutz, Dichter und Theologe